Die Erlöserkirche bietet seit einigen Jahren einen Ort für den Dialog von Kunst, Kirche, Theologie und Glauben.
Eigenständige gegenwartsbezogene künstlerische Äußerungen laden zu neuen Begegnungen mit dem kirchlichen Leben ein, regen zur Reflexion und zum Gespräch an.
Künstlerische Interventionen in und um das Kirchengebäude eröffnen die Möglichkeit für bereichernde, manchmal auch irritierende Erfahrungen über das Gewohnte hinaus. Indem existenzielle Fragen gestellt werden und die Kirche in Beziehung zu universalen, kulturellen Lebenszusammenhängen gesetzt wird, vermag die Bildende Kunst die Wahrnehmung zu schärfen und die Perspektive auf die Inhalte der christlichen Religion zu erweitern.
Ein Kunstausschuss ist für die Konzeption und Durchführung der künstlerischen Veranstaltungen in der Erlöserkirche zuständig. Er schlägt dem Kirchenvorstand als geeignet betrachtete Arbeiten zur Realisierung vor. Jährlich werden mehrere Projekte durchgeführt.
Dr. Patricia Drück
Leonid Hrytsak "Angesichts - Über die Kunst zu sehen"
15. April bis 20. Mai 2024
Kunstausstellung in der Apsis
Susanne Schütte-Steinig "Was bleibt"
15. Oktober bis 24. November 2023
Performative Installation
Agnes Jänsch "Das Meer hören"
15. Oktober bis 20. November 2022
Audioinstallation
Herbert Nauderer "Polyphone Ablagerungen"
15. Mai bis 24. Juli 2022
Was sucht der Mensch? Trotz großer Errungenschaften bestimmt die Verunsicherung das Leben der Menschen weltweit. Das Ausstellungsprojekt "Auf der Suche" macht die Suchbewegungen des Menschen sinnlich wahrnehmbar.
Oh-Seok Kwon "Apple Tree Submarine"
20. April bis Ende Juli 2021
Kuratiert von Sylvia Katzwinkel
Das Apple Tree Submarine des Bildhauers und Malers Oh-Seok Kwon zieht durch München
und macht Station in der Erlöserkirche.
Fassbar und doch flüchtig zeigt das U-Boot Grenzen zwischen Realität und Traum auf, lädt
ein zum Nachdenken über den Sinn des Lebens und die Dinge, die tatsächlich zählen.
Oh-Seok Kwon studierte Bildhauerei an der Universität Seoul und an der Akademie der
Bildenden Künste in München bei Professor Nikolaus Gerhart.
Lukas Kindermann "07.11.1492"
13. Januar bis 29. Februar 2020
07.11.1492
Judith Neunhäuserer "Vorhersagen"
9. Oktober bis 6. November 2019
Live-Scene
Im Rahmen des Programms Expedition Kunst und Wissenschaft verbrachte Judith Neunhäuserer drei Wochen in der Antarktis. Das Gesehene und Erlebte ist Ausgangspunkt für die künstlerische Arbeit in der Erlöserkirche. Unter dem Titel Vorhersagen ließ die Künstlerin einen großen weißen Wetterballon mit Sender unter der Holzdecke des Kirchenraumes schweben. Werden hier Botschaften ausgetauscht, oder wie kann diese Verbindung zwischen unten und oben genutzt werden?
Auf dem Fresko von Linda Kögel in der Apsis gehen zwei Lichtlinien scheinbar von den Trauzeugen aus und verbinden Mensch und Engel. Diese Verbindung ist erstmal ohne Richtung. Sie kann für Gedanken oder Gebete stehen oder für Eingebungen. Die Lichtlinien basieren auf den Aufzeichnungen, die Wetterballone an die Erde zurücksenden und die in sogenannten Wetterdiagrammen visualisiert werden. Trotz des Wissens über die Auswirkungen des Klimawandels schenkt der Mensch diesem überlebenswichtigen Thema nicht genügend Aufmerksamkeit. Vielleicht kann die Kirche einen Ort bieten, der uns unsere Verantwortung für die Schöpfung bewusst macht.
Judith Egger "Shelter - Unterschlupf für ein wildes Wesen"
24. Februar bis 11. April 2019
Claudia Marr "Epilog"
14. Oktober bis 30. November 2018
Claudia Marr, geboren 1986 in Rudolstadt, lebt und arbeitet als freischaffende Künstlerin in München. Sie studierte von 2008 bis 2016 Bildhauerei bei Prof. Hermann Pitz sowie Bildnerisches Gestalten und Therapie bei Prof. Senta Connert an der Akademie der Bildenden Künste in München. Seit 2015 ist sie mit ihren Werken in Ausstellungen in München und Umgebung vertreten.
Was bleibt von einem Leben? Dieser Frage nähert sich die Künstlerin Claudia Marr auf ebenso pragmatische wie poetische Weise. Aus Nachlässen verstorbener Personen wählt sie Stücke aus, die sie zunächst portraitiert, dann zermahlt und zu lebensgroßen Säulen gießt. Kurioses und Anrührendes findet sich ebenso wie Alltägliches. Durch die Behutsamkeit, mit der sie dem gelebten Leben begegnet, entsteht eine Verdichtung der Persönlichkeit, ein Destillat aus Eigenarten und Charakterzügen.
Tim Bennett "Spring again"
8. April bis 16. Juni 2018
Der englische Künstler Tim Bennett lebt und arbeitet schon seit vielen Jahren in München, wo er an der Kunstakademie Malerei und Bildhauerei studierte. Für die Erlöserkirche hat Bennett die Skulptur „Spring Again“ entwickelt, die nicht nur auf das Aufblühen der Natur anspielt und damit in die österliche Zeit passt, sondern die sich auch auf vielschichtige Weise mit dem Symbolhaften der Kunst sowie mit dem Verhältnis von Gegenständlichkeit und Abstraktion auseinandersetzt.
Thomas Thiede "Aufstand"
8. Oktober bis 24. November 2017
Der Künstler realisiert im Kirchenraum der Erlöserkirche einen wirkungsvollen Eingriff. Indem er eine Kirchenbank aus dem Laiengestühl aufstellt, greift er in die symmetrische Ordnung des Raumes ein und verändert diese bedeutend. Die präzise und in ihrem Minimalismus überraschende Aktion entfaltet eine Symbolkraft, die für eine besondere Form der Sichtbarkeit und Haltung des Einzelnen im Spannungsfeld zur Gemeinschaft steht. Zum Projekt erscheinen zwei Texte von Alexander Kluge.
Thomas Thiede (*1967) arbeitet als bildender Künstler hauptsächlich zu den Themen Zeichnung und Raum.
Seine Arbeiten und Projekte wurden national und international ausgestellt z.B. in China, Großbritannien, Finnland, Island, Italien, Luxemburg, Spanien und in der Slowakei.
Thiede lebt und arbeitet in München und Hamburg.
Florian Froese-Peeck "Torus"
6. Juni bis 28. Juli 2017
Alexander Steig "Geläut"
9. Oktober bis 16. November 2016
Unter dem Titel „Geläut“ setzte der Münchner Künstler Alexander Steig eine audiovisuelle Arbeit für die Erlöserkirche um. Dafür untersuchte er videotechnisch das vierstimmige Glockengeläut, um es in den Kontext des vorangegangenen Glockenspiels zu setzen. Steig geht dabei der Frage nach, inwiefern das Selbstverständnis eines Klangs, der seit 1950 Schwabings Gemeinde and der Münchner Freiheit zeitlich ordnet, durch die Hinwendung zum vorherigen Klang einen Erinnerungsraum öffnen kann. Er verweist dabei auf die Fragilität eines Status Quo („Friede sey ihr erst Geläute”, F. Schiller), der sich im Bild einer massiven Bronzeglocke besonders dauerhaft behaupten will.
Maier_Lankowitz "Walkers Welcome"
19. Juli bis 12. September 2016
Anna-Maria Kursawe "Wege in die Himmelstadt"
15. Mai bis 19. Juni 2016
Jakob Egenrieder "CONCERTINO"
29. November 2015
Träger des Bayerischen Kunstförderpreises 2016
Beate Engl "Standarte"
26. Juli bis 20. September 2015
„Standarte“ ist eine ortsspezifische kinetische Skulptur, die den Umraum spiegelt und durch schwingende Bewegung verzerrt. Die große Fahne bestehend aus Steinsockel, schrägem Mast und spiegelnder Form wird neben dem Altar installiert. Die Flagge ist ihrer nationalen, religiösen oder heraldischen Symbolik beraubt und reflektiert stattdessen leicht schwingend die rückseitige Architektur der Erlöserkirche. Sie ist nun vor allem ein bildhauerischer Eingriff, der die Hierarchie des Blicks auf irritierende Weise in Frage stellt.
Alix Stadtbäumer "falling"
9. März bis 17. April 2015
Carsten Nolte "Lipstick on a pig"
1. Oktober bis 5. November 2014
Die Floskel ‚Lipstic on a pig‘ gibt zu meiner Ausstellung einen Ansatz, mit welchen Augen man diesen Arbeiten begegnen kann. Ein Schwein mit Lippenstift ist ein Schwein mit Lippenstift. Die Betonung liegt hier auf der additiven Methode des Hinzufügens, des Auftragens, in diesem Fall: von Lippenstift.
Dass Schweine landläufig als dreckig angesehen werden, spielt in diesem Kontext eine Rolle, weil Lippenstifte eben der Verschönerung dienen. Weil Schweine aber keine Lippenstifte tragen und landläufige Meinungen nur schwer zu korrigieren sind, kommt man zu den Schluss, dass die Bedeutung der Floskel ‚Lipstic on a pig‘ auf etwas verweist, das man schönredet, obwohl man weiß, dass es nicht der Fall ist.
Die von mir in dieser Ausstellung summierten Materialien haben einen gemeinsamen Kontext, der bereits seit einiger Zeit die materielle Ausgangsbasis meiner Arbeit bildet. Es handelt sich um Verkaufseinrichtungen aus insolvent gegangenen Geschäften aller Art. Bezogen habe ich diese Materialien wiederum von Unternehmen, die dieses Ende durch renovative Methoden wieder in ein Geschäft verwandeln. Das Ende wird wieder hergerichtet zu einem Neuanfang.
Gregor Passens "ho poimen ho kalos"
6. Juli bis 20. September 2014
Videokunst mit Musik von KMD Michael Grill
Das Kunstwerk befindet sich im Besitz der Erlöserkirche und wird in der Passionszeit gezeigt.
Dominik Wandinger "Haltsuche"
28. April bis 12. Juni 2014
Mitra Wakil "OMG"
14. Oktober bis 14. November 2013
Markus Lutter "Rollenspiel"
30. Juli bis 20. September 2013
Werner Mally "Restlicht - Eine temporäre Gedenkskulptur"
18. Juni 2013
Restlicht - Eine temporäre Gedenkskulptur
Florian Ecker "Gottesdienste in einem anderen Licht"
19. Mai bis 30. Juni 2013
Ein künstlerischer Beitrag während der Gottesdienste
Torsten Mühlbach "Lampedusa"
15. Oktober bis 15. November 2012
Felix Leon Westner "Leerstelle"
29. Juni bis 9. September 2012
Die leeren Kartuschen unterhalb der "Seeligpreisungen" werden zu Bildtafeln, auf denen Zeichen und Satzfragmente sich zu Schriftbildern verdichten. Im Zentrum steht das Motiv des subjektiven Journalismus: der Künstler als Journalist, der sich vom Ort des Geschehens und dem dadurch ausgelösten "stream of consciousness" inspirieren lässt und ihn in ein Bild übersetzt.
Textzeichnungen zwischen urban-alltäglichen Gedankenfragmenten und Themen der heutigen Zeit werden zu Bildern stilisiert, zu Mantren, zu Samples, die dem Banalen einen Platz einräumen und über ihre (potentielle) Überwindung neue Gedankenspielräume öffnen können.
Die Videoprojektion ist gegenüber dem Altar und spiegelte dort, die vergangene Handlung. "Die Waffe ist in Gedanken auf mich selbst gerichtet". Die Pistole fungiert als Symbol, sie könnte ein Stift sein oder ein Werkzeug. Ein Stift hält etwas fest, schreibt etwas auf, schafft Realitäten. Solche Realitäten können viel verändern, Fakten schaffen und widerlegen. Leerstellen werden gefüllt und neue tun sich auf.
Dana Lürken "Der leere Raum"
30. September bis 29. Oktober 2011
In der Arbeit „der leere Raum“ geht es um emotionale Leere, um innere Einsamkeit und das Unvermögen, einem anderen Menschen bleibend nahezukommen. Die sechs Personen, die auf der Leinwand versuchte Begegnung zeigen, stehen für eine Art Einheitsmensch: graue Anzüge, blasse Gesichter, ausdruckslos geschönt, still, jeder für sich in seinem eigenen Raum. Es gibt keine linear erzählte Handlung. Sie ergibt sich aus der Vorgabe an die Protagonisten, jeweils auf ein selbst gewähltes Gegenüber zuzugehen und dieser Person körperlich wie emotional näherzukommen. So entstehen Szenen authentischer zwischenmenschlicher Begegnungen. Verfremdet werden diese Begegnungen durch die zweite Vorgabe, die Kontaktaufnahme jeweils passiv hinzunehmen. Die fehlende Reaktion lässt das Bemühen des Aktivisten erfolglos erscheinen und hinterlässt Enttäuschung und Leere, trotz der sich dramaturgisch zuspitzenden Handlungen. Durch die maskenhaften Gesichter, die genormte Kleidung, die Stille und die fehlende räumliche Begrenzung entsteht eine künstliche Atmosphäre. Die überrealistische Akustik, sei es das Rascheln der Herrenanzüge oder das stakkatohafte Klappern der Damen-High-Heels, sowie die Lichtsetzung und die bewusste Wahl von High-Definition-Videomaterial verschärfen diese Künstlichkeit. Zusätzlich wird Raum und Zeit durch die parallele Wiedergabe auf drei Projektionsflächen aufgehoben. Die gleiche Handlung aus verschiedenen Perspektiven gezeigt, versetzt den Betrachter in eine intime Beobachterposition, er wird quasi in das Geschehen mit einbezogen. Ein beklemmendes Gefühl bleibt beim Betrachter zurück, als würden ihm die erfolglosen Versuche menschlicher Annäherung vor Augen geführt. Was bleibt, ist ‚der leere Raum‘.
Emilia Scharfe "Submarine"
7. Juli bis 23. September 2011
Dorothea Reese-Heim "Lichttrichter" Verknüpfte Licht-Ringe
6. Mai bis 10. Juni 2010
Die mythologische Bedeutung des Lichtes und die daraus entstandenen vielen dualen Lichtpaare und Lichtmetaphern wie zum Beispiel Licht und Schatten, hell und dunkel sowie Lichtstreifen, Lichtblick, aber auch Erleuchtung, sind geläufige Wortwendungen für ganz bestimmte – letztere meist auf Hoffnung hin – ausgelegte Begebenheiten. Die christliche Ikonographie ist ohne Licht nicht denkbar. In der biblischen Schöpfungsgeschichte ist das Licht das erste Werk Gottes. Im Christentum steht das Licht für die Erlösung des Menschen aus dem Dunkel. Licht ist Leben, alles strebt zum Licht hin, will im Licht stehen. Dazu gehören der Kreis in seiner Vollkommenheit und das Verbindende des Ringes.
Das Projekt „Lichttrichter“ ist entstanden im Rahmen des „12-Kirchen-Projekt“ - Hoffnungsraum Kirche - Kunstkonzept zum 2. ÖKT in München 2010 12.-16.5.2010 für die Erlöserkirche an der Münchner Freiheit.
Uwe Jonas "Sammeln, sortieren und ordnen"
11. Dezember 2009 bis 20. März 2010
„Pol“
Die Installation „Pol“ verbindet Technik und Natur. Sie beinhaltet das Sammeln, Sortieren und Ordnen des Naturmaterials Stein. Die Steine werden in Verbindung mit einem der ältesten Kulturprodukte des Menschen, dem Metall, zu einer neuen Ordnung zusammengefügt. Die Arbeit ist durch Öffnungen und Durchbrüche gekennzeichnet und deutet bildsprachlich auf die Phänomene der Offenheit, Transparenz und Zerbrechlichkeit.
Das Projekt wurde mit freundlicher Unterstützung durch die Golart Stiftung München realisiert.
Patricia Wich "Nde ... vos!" Was bleibt, zwischen Luft, Haut und Knochenmark...?
27. September bis 8. November 2009
Skulptur zu sehen, ein leichtes Rauschen zu hören.
Eine Skulptur, die mit den Besuchern und mit Theodor Fischers Architektur kommuniziert: ein Dialog.
Es entstehen Fragen.
Die Besucherinnen und Besucher tragen Antworten in sich. Oft vergisst man diese, oder denkt gar nicht mehr daran. Erinnert zu werden, sich freiwillig zu erinnern...
Offene Funkstelle, ein Funksignal an Sie.
Es ist keine Funkstille.
Nassermann "Jenseits der Vernunft"
25. März bis 28. April 2009
Soundinstallation
Silke Witsch "lautlos fliegen"
22. Juli bis 15. September 2008
Still aus dem Video LAUTLOS FLIEGEN von Silke Witzsch mit Texten von Pauline C. Frei aus dem Buch «Leiden hängt von der Entscheidung ab» (Hrsg. Michaela Huber).
Christian Schnurer "Victor stramm stehend"
14. Oktober bis 8. November 2007
Ausstellung innerhalb der artionale 2007.
Bei „Victor stramm stehend“ handelt es sich um eine Stahlskulptur von Christian Schnurer. Der Künstler hat Teile von vier Fliegerbomben des 2. Weltkrieges zu einer stehenden menschlichen Figur zusammengesetzt. Die Haltung dieser Skulptur erinnert an die eines Soldaten beim Appell. Die starken Eisenketten, die „Victor“ auf einer Stahlplatte festketten, unterstreichen das „stramm stehend“. Die eindrucksvolle Höhe von 360 cm verleiht der Skulptur etwas Übermächtiges, das dem Betrachter Angst, Ohnmacht und Gewalt vor Augen führt. Innerhalb des Sakralraumes der Erlöserkirche kann „Victor“ zudem als „menschliches Götzenbild“ gedeutet werden, das den lebens- und damit menschenverachtenden Krieg symbolisiert. Im Kontext der christlichen Ethik wird so die Frage nach dem Verhältnis von Religion und Gewalt thematisiert. Eine Frage, die Jesus eindeutig beantwortet hat und die dennoch in der Geschichte des Christentums und seines Wirkens oft umstritten war.
Toni Stegmayer "Sleeping artists"
7. April bis 1. Mai 2006
Videoinstallation